Das Wort zum Tag ist heute eine Hiobsbotschaft! „O weia“, denken Sie. „Hiobsbotschaften bedeuten selten etwas Gutes.“ Da gebe ich Ihnen recht. Aber ich könnte es auch so formulieren: Heute gibt es eine Botschaft von Hiob! Und das hört sich ja schon mal etwas entspannter an. Hiob´s Botschaft lautet:
Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?
Nachzulesen im Buch Hiob, Kapitel 31, Vers 4.
Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?
Hiob war ein Mann, der Gott vertraut hat, und trotzdem unendliches Leid ertragen musste: Er verlor seine Familie, seinen Besitz, seine Gesundheit. Das sind wirklich Hiobsbotschaften. Wenn das gesamte Leben ins Wanken gerät! Ich verstehe gut, dass er ins Fragen kommt: Gott, warum? Was habe ich falsch gemacht?
Siehst du nicht meine Wege und zählst alle meine Schritte?
Du weißt doch, wer ich bin. Du kennst mich. Durch und durch. Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen. Warum lässt du mich so leiden?
Ja: Gott sieht all mein Tun und kennt jeden Schritt.
Das hat Hiob gewusst. Dem hat er vertraut. Bis zum Schluss. Obwohl er Gott nicht mehr verstanden hat.
Hiob erinnert mich an Jesus. Jesus musste auch unendlich viel Leid ertragen. Bis zum Tod am Kreuz. Auch Jesus hielt daran fest: Gott, du mein Vater, du siehst mich. Auch jetzt, in diesem schweren Moment. Du kennst jeden Schritt. Ich vertraue dir.
Wie ist das bei Ihnen und mir? Wenn die Hiobsbotschaften kommen. Wenn das Leben ins Wanken gerät. Können Sie da noch vertrauensvoll beten:
Gott, du siehst mein Tun, du kennst jeden Schritt?
In diesen Ausnahmesituationen ähnelt mein Gottesbild dem vom Hiob: So lange ich alles richtig mache, wird mich Gott segnen. Und wenn der Segen plötzlich wegfällt? Dann habe ich wohl etwas falsch gemacht…
Kommt Ihnen diese Denkweise bekannt vor?
Jesus hatte ein anderes Gottesverständnis. Er vertraute seinem Vater ohne Wenn und Aber: Dein Wille geschehe. Dir will ich gehorchen. Auch wenn der Weg schwer ist. Ich weiß, du siehst mein Tun und kennst jeden Schritt!
Das spricht mich an: So eine Beziehung möchte ich haben. Gott tiefer und tiefer erkennen. Mit meinem Verstand und mit meinem Herzen beten lernen: Vater im Himmel, dein Wille geschehe!
Bei Hiob hat das lange gedauert. Bis er mit sich und mit Gott wieder Frieden schließen konnte. Aber am Ende war für ihn klar: Gott ist Gott. Er kennt mich. Und dieser Gott braucht sich mir nicht erklären.
Für Hiob wurde nochmal alles gut. Gott segnete ihn überreichlich. Lesen Sie mal das Kapitel 42 im Buch Hiob.
Das war auch bei Jesus so. Er musste diesen schweren Weg gehen, damit die Tür zum Himmel geöffnet werden kann. Alle Schuld der Welt hat er auf sich genommen. Und jetzt wartet er in der himmlischen Herrlichkeit auf Sie und mich.
Ich finde: aus der Hiobsbotschaft ist eine frohe Botschaft geworden! Gottes Liebe für alle Menschen, sein persönliches Interesse an Ihnen und mir. Sein Segen. Und das nicht erst am Ende unseres Lebens!